Fictionality and the Alterity of Premodern Literature

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Serval ID
serval:BIB_D8CDD88BE7E9
Type
A part of a book
Collection
Publications
Institution
Title
Fictionality and the Alterity of Premodern Literature
Title of the book
Handbook of Diachronic Narratology
Author(s)
Putzo Christine
Publisher
De Gruyter
Address of publication
Berlin, Boston
ISBN
9783110616439
Publication state
Published
Issued date
24/07/2023
Editor
Hühn Peter, Pier John, Schmid Wolf
Volume
86
Series
Narratologia
Pages
810–832
Language
english
Abstract
Der Artikel diskutiert die methodischen Schwierigkeiten einer historischen Konzeptualisierung von Fiktionalität mit Blick auf die volkssprachige Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, für die zentrale Komponenten des modernen Fiktionalitätsverständnisses – wie künstlerische Autonomie, individuelle Kreativität, ein realitätsbasierter Wahrheitsbegriff oder der ästhetische Dispens von der Wahrheitsverpflichtung – nicht vorauszusetzen sind. Entwickelt wird ein deskriptives Modell, das Fiktionalität in Abgrenzung von Faktualität (nicht aber Faktizität) beschreibt und als skalares sowie kompositionelles Phänomen versteht: Der fiktionale oder faktuale Status eines Textes kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, und ein Text kann sowohl fiktionale als auch faktuale Partien enthalten. Als wesentlichen Kriterium eines diachronen Fiktionalitätsbegriff wird ferner der Einbezug historisch spezifischer institutioneller Praktiken beschrieben: Im Gegensatz zur neuzeitlichen Konvention des „make-believe“ wird für die vormoderne Literatur die interpassive Technik eines „delegated belief“ identifiziert, durch welche die Frage nach dem Wahrheitsgehalt nicht dispensiert, sondern einer unbestimmten externen Instanz überantwortet wird.
Create date
12/11/2020 11:34
Last modification date
25/04/2024 7:16
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