Deutsche Kurzversion: Confusion Assessment Method for Intensive Care Unit zur routine­mäßigen Kontrolle des Delirs auf Intensivstation = German short version of the Confusion Assessment Method for the Intensive Care Unit for routine delirium monitoring

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Serval ID
serval:BIB_5CE74DC75F47
Type
Article: article from journal or magazin.
Collection
Publications
Title
Deutsche Kurzversion: Confusion Assessment Method for Intensive Care Unit zur routine­mäßigen Kontrolle des Delirs auf Intensivstation = German short version of the Confusion Assessment Method for the Intensive Care Unit for routine delirium monitoring
Journal
Anaesthesiologie und Intensivmedizin
Author(s)
Günther U., Muders T., Wrigge H., Popp J., Andorfer U., Putensen C.
ISSN
0170-5334
ISSN-L
1439-0256
Publication state
Published
Issued date
2009
Peer-reviewed
Oui
Volume
50
Number
10
Pages
592-600
Language
german
Abstract
Hintergrund: Intensivpa­tienten entwickeln je nach Patientenkollektiv in 28 bis 92 % ein Delir, welches klinisch leicht übersehen wird. Ein routinemäßiges Delir-Monitoring wird allerdings häufig als zu zeitaufwändig abgelehnt, die lediglich subjektive klinische Abschätzung als ausreichend erachtet. Diese Arbeit stellt eine praktische Kurzversion der ,,Confusion Assessment Method for Intensive Care Unit (CAM-ICU)" vor und überprüfte (1) durch Vergleich, ob eine rein subjektive Delirein­schätzung tatsächlich ausreichend ist, sowie (2) die Praktikabilität eines routinemäßigen klinischen Delirmonitorings mit der CAM-ICU. Material und Methoden: Über einen Monat wurden Intensivpatienten mit einer deutschen Übersetzung der CAM-ICU durch einen Arzt sowie durch rein subjektive klinische Einschätzung durch Pflegepersonal auf das Vorliegen eines hypoaktiven oder hyperaktiven Delirs getestet. Danach wurde das Pflege­personal für die CAM-ICU geschult. Verständlichkeit und Anwendbarkeit der CAM-ICU wurden bewertet, Zeitaufwand und Interrater-Reliabiliät der CAM-ICU gemessen. Ergebnisse: Bei 82 Patienten trat in 9 % ein hyperaktives, in 34 % ein hypoaktives Delir auf. Ein Drittel aller deliranten Patienten wäre bei rein subjektiver Einschätzung unerkannt geblieben. Die Durch­führung der CAM-ICU erforderte im Mittel 2:28 (minimal 0:45, maximal 3:00) Minuten. Verständl­ichkeit und Durchführbarkeit wurden von Anwendern durchweg positiv bewertet. Die Übereinstimmung zwischen verschiedenen Testern war sehr hoch (Cohen's Kappa 0,89). Schlussfolgerung: Ein routinemäßiges standardisiertes Delir-Monitoring mit der CAM-ICU erlaubt mit geringem zeitlichem Aufwand die Detektion deliranter Patienten sowie die Einteilung in die Subtypen ,,hypoaktiv" und ,,hyperaktiv". Weil das Delir mit einer erhöhten Komplikationsrate wie Dekubitus, Pneumonie und Sturzfolgen einhergeht, aber leicht übersehen wird, ist ein routinemäßiges Delir-Monitoring die Voraussetzung für prophylaktische Maßnahmen und die Therapie von Delir-Kompli­kationen. Der zeitliche Aufwand eines routinemäßigen Delir-Monitorings mit der CAM-ICU - als Voraus­setzung für gezielte Präventions- und Interventions­maßnahmen - erscheint mit maximal 3 Minuten vertretbar.
Keywords
Delir, Durchgangssyndrom, Intensivmedizin, CAM-ICU, Richmond-Agitation-Sedation-Scale
Create date
29/10/2012 12:32
Last modification date
20/08/2019 15:15
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