serval:BIB_EDD67A356EE1
Die Rekonstruktion potenziell traumatischer Erfahrungen: Sprachliche Verfahren zur Darstellung von Kindsverlust.
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Stukenbrock
A.
author
article
2013
Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion
1617-1837
journal
14
167-199
Etwa 30% aller durch Schwangerschaftstests nachgewiesenen Schwangerschaften gehen aus medizinisch z.T. ungeklärten Gründen verloren. Für die Betroffenen stellt der Verlust eines Kindes während der Schwangerschaft eine schwer zu bewältigende Erfahrung dar, die unter Umständen zu traumatischen Trauerreaktionen führen kann. Die Traumaforschung (van der Kolk/Fisler 1995; van der Kolk et al. 1997) geht davon aus, dass Trauma bezogene Gedächtnisinhalte anders abgespeichert werden als Erinnerungen an nicht-traumatische Ereignisse und dass traumatische Erinnerungen daher häufig nicht bzw. nur unzureichend narrativ gestaltet werden können (Scheidt/Waller 2006). Ausgehend von der Frage nach rekurrenten Darstellungspraktiken werden im vorliegenden Beitrag sprachliche Verfahren analysiert, mittels derer betroffene Frauen den Verlust ihres Kindes narrativ rekonstruieren. Ziel ist es, unterschiedliche Gestaltungstypen im Spannungsfeld zwischen Aktualisierung und Distanzierung des Erlebten zu ermitteln. Besonderes Interesse gilt daher der komplexen Beziehung zwischen dem geschilderten in situ-Erleben und der Rekontextualisierung des Erlebten im Hier-und-Jetzt des Narrationsprozesses. Datengrundlage bilden zwanzig offene, halbstrukturierte Interviews einer Kindsverluststudie, die am Universitätsklinikum Freiburg durchgeführt wurde.
Trauma
Aktualisierung
Distanzierung
Performanz
narrative Gestaltungstypen
ger
60_published
peer-reviewed
University of Lausanne
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