serval:BIB_97BF3E03F71D
Le paysage entre convention et envoûtement dans le Zauberberg de Thomas Mann
Reichler
Claude
author
article
2008
Colloquium Helveticum Cahiers suisses de littérature générale et comparée
journal
38/2007
223-241
In Der Zauberberg streut Thomas Mann zahlreiche Landschaftsbeschreibungen ein, die eine Typologie der alpinen Landschaft ausmachen, wobei die Landschaft als Klischee erscheint. Am häufigsten wird sie vom Balkon des Berghofs aus gesehen, wenn Hans Castorp in seinem Liegestuhl ruht. Diese Landschaften bieten sich für Abschweifun- gen über Wettergeschehen und Klima an. Das Interesse, das Thomas Mann der Gebirgsluft und ihren Metamorphosen entgegenbringt, gilt nicht in erster Linie ihren chemischen oder therapeutischen Eigenschaften sondern den physikalischen und op- tischen. Im "Schnee"-Kapitel scheint das Wetter mit Formen und Dingen der Landschaft zu spielen wie mit den Gefühlen. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird Hans Castorp von einem Schneesturm überrascht, verirrt sich völlig in einem watti- gen Nichts, während, wie er sagt, "das Antlitz dieser Welt erlischt". Andere Passagen, in denen Wettererscheinungen eine Schlüsselrolle spielen, sind die Röntgenszene und "Launen des Merkur". In der Ersteren dringt der Blick durch das Körpergewebe, und das dank einer Technologie, die wie ein "Stubengewitter" wirkt, und die Mann als ein von Zauberern erzeugtes meteorologisches Phänomen beschreibt. In der zweiten Passage geht es um die Eigenschaften des "Merkur", der zwar ein Gott ist, aber auch eine Substanz, die dank des Thermometers und des Barometers das Innere und das Äussere messen kann. Im spätsonnigen Bergklima des Oktobers werden die Beziehungen zwischen Fieber und Liebe, Leidenschaft und Landschaft ins Licht gebracht.
fre
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