Autorinszenierungen : Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben im Kontext des Archivs

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ID Serval
serval:BIB_F8C0927CE0C5
Type
Thèse: thèse de doctorat.
Collection
Publications
Institution
Titre
Autorinszenierungen : Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben im Kontext des Archivs
Auteur⸱e⸱s
Glauser N. M.
Directeur⸱rice⸱s
von Arburg H.-G.
Codirecteur⸱rice⸱s
Utz P.
Détails de l'institution
Université de Lausanne, Faculté des lettres
Adresse
Faculté des lettresUniversité de LausanneCH-1015 Lausanne
Statut éditorial
Acceptée
Date de publication
2016
Langue
allemand
Nombre de pages
256
Résumé
In Autorinszenierungen wird Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben untersucht. Dabei wird gezeigt, wie sich beide - jeder auf seine Weise - bestimmte Autorselbstbildnisse modellieren. Während sich Nizon in den achtziger Jahren zum ,,Autobiographie-Fiktionär" (Am Schreiben gehen, S. 133) proklamiert hat, und all seine Bücher um die Erschreibung eines Ich kreisen, bilden Loetschers autobiographisch geprägten Texte nur einen Teil seines Werkes. Bekannt ist Loetscher vor allem für sein journalistisches Schaffen, in welchem das Ich durchaus einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Die Art und Weise, wie beide Autoren in ihren Büchern das Ich schreiben, ist aber verschieden: Nizon erfindet sich in seinen Texten als Figur neu, indem er die Erinnerungsdistanz schreibend überspringt. Loetscher behält die Erzähldistanz als Autor dagegen stets bei, um aus seinem Leben ein Narrativ zu machen. Da die Begriffe der Autofiktion und der Autonarration diese Unterschiede auf einer theoretischen Ebene beinhalten, bilden sie ein passendes Instrumentarium, um Nizons und Loetschers Texte zu benennen und zu befragen. Obwohl es zwischen Nizons autofiktionalen und Loetschers autonarrativen Texten Unterschiede gibt, lassen sich auch Gemeinsamkeiten herausarbeiten. In einem für diese Doktorarbeit wegweisenden Artikel schrieb Roman Bucheli, die ,,Selbstbefragung" fungiere bei beiden als ,,gemeinsamer Nenner" (Ferne Bekannte, S. 57). In dieser Dissertation wird Bucheiis Feststellung aufgegriffen und weiterentwickelt, indem gezeigt wird, dass die erwähnte ,,Selbstbefragung" sowohl bei Nizon als auch bei Loetscher in einer vergleichbaren Selbstgestaltung mündet. Selbst wenn das Resultat dieser Gestaltung bei beiden Autoren dann wiederum verschieden ist, resultiert sie aus einem ähnlichen Arbeitsverfahren heraus, das textgenetisch betrachtet wird. Als archivalisch denkende Autoren erschreiben sich beide bestimmte Autorselbstbildnisse, indem sie ältere Texte aufgreifen, überarbeiten und daraus neue Bücher gewinnen. Ziel der hier zusammengefassten Doktorarbeit ist es also, Paul Nizons und Hugo Loetschers autobiographisch geprägtes Schreiben im Kontext des Archivs über die Begriffe der Autofiktion und der Autonarration wechselseitig gegeneinander zu profilieren. Durch die genaue Analyse des Textmaterials wird gezeigt, wie sich Paul Nizon zum Autofiktionär inszeniert und Hugo Loetscher zum Schriftsteller.
Création de la notice
09/05/2016 10:46
Dernière modification de la notice
16/10/2020 12:36
Données d'usage