Die ‚ewige Wiederkunft des Gleichen’ als Form mythischen Denkens und ihre Rezeption bei Albert Camus im Mythe de Sisyphe

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ID Serval
serval:BIB_C65C239958B7
Type
Mémoire
Sous-type
(Mémoire de) maîtrise (master)
Collection
Publications
Titre
Die ‚ewige Wiederkunft des Gleichen’ als Form mythischen Denkens und ihre Rezeption bei Albert Camus im Mythe de Sisyphe
Auteur⸱e⸱s
Bierl Josephina
Directeur⸱rice⸱s
Winkler Markus
Détails de l'institution
Université de Genève
Statut éditorial
Acceptée
Date de publication
05/05/2020
Langue
allemand
Résumé
Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung ist Nietzsches Lehre der 'ewigen Wiederkunft des Gleichen‘, die als „Gedanke[ ] der Gedanken“ einen zentralen Platz in seiner späten Schaffensperiode einnimmt. Bekanntlich werfen der Gehalt und die Implikationen dieses Theorems, gerade auch wegen seiner mytho-poetischen Form, die es im Kontext von "Also sprach Zarathustra" (1883-1885) hat, nach wie vor zahlreiche Fragen auf. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, inwiefern bei Nietzsche die Absage an die lineare teleologische Zeit und die Einführung eines zyklischen Weltbildes zwangsläufig auf mythische Denkfiguren zurückführen. Ferner wird die Bedeutung von Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkunft und der dionysischen Bejahung für Camus’ Denken erörtert, insbesondere im Hinblick auf sein essayistisches Werk "Le Mythe de Sisyphe" (1942). Obgleich der Essayband keine expliziten Bezüge zu Nietzsches Wiederkunftslehre aufweist, scheint diese der Ausgangspunkt für Camus’ Philosophie des Absurden zu sein. Ausgehend von Nietzsche erblickt Camus in der ewigen Wiederholung der Sisyphos-Arbeit einen Moment schöpferischer Produktivität. Mit einer lebensbejahenden Einstellung und im künstlerischen Schaffen kann dem Absurden die Stirn geboten und der Nihilismus überwunden werden. Die Wahl des Aphorismus und des Essais sowie der Rückgriff auf poetisch-bildhafte Sprache und Motive werfen außerdem die Frage nach dem Verhältnis zwischen Philosophie und Literatur bei Nietzsche und Camus auf. So ist die ewige Wiederkunft symptomatisch für Nietzsches Philosophie, die sich nicht auf systematische Argumentation stützt, sondern vor allem im Spätwerk anhand von mytho-poetischen Bildern und Mustern verfährt, die sich nicht ohne weiteres ins Begriffliche übersetzen lassen. Es ist zu vermuten, dass gerade diese Übergänge zwischen Philosophie und Literatur Camus fasziniert haben. So weisen sich auch Camus’ Essais durch eine philosophisch-poetische Sprache aus, die Systematisierung und Konzeptualisierung verweigert und sowohl aus dem antiken Mythos als auch aus der Lyrik und dem Drama schöpft.
Mots-clé
Friedrich Nietzsche, Albert Camus, Le Mythe de Sisyphe, Also sprach Zarathustra, Mythosforschung, Mythos, Die ewige Wiederkunft des Gleichen, Nietzscherezeption, Existenzialismus
Création de la notice
13/12/2021 19:58
Dernière modification de la notice
13/12/2021 19:58
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