Eine Verlegenheitslösung. Der "Minne- und Aventiureroman" in der germanistischen Mediävistik

Détails

Ressource 1Télécharger: 2013_Putzo_Verlegenheitslösung.pdf (8718.85 [Ko])
Etat: Public
Version: Final published version
Licence: Tous droits réservés
ID Serval
serval:BIB_B4D12696C06C
Type
Partie de livre
Collection
Publications
Institution
Titre
Eine Verlegenheitslösung. Der "Minne- und Aventiureroman" in der germanistischen Mediävistik
Titre du livre
Hybridität und Spiel. Der europäische Liebes- und Abenteuerroman von der Antike zur Frühen Neuzeit
Auteur⸱e⸱s
Putzo C.
Editeur
Akademie Verlag
Lieu d'édition
Berlin
ISBN
9783050058399
Statut éditorial
Publié
Date de publication
2013
Editeur⸱rice scientifique
Baisch M., Eming J.
Pages
41-70
Langue
allemand
Résumé
Längst gilt er nur noch als ,,Verlegenheitslösung" (Ridder): der Begriff des ,,Minne- und Aventiureromans". Als Sammelbezeichnung fasst er in der germanistischen Mediävistik eine uneinheitlich begrenzte Gruppe von Romanen des 12. bis 16. Jahrhunderts zusammen, über deren historische Zusammengehörigkeit keine Illusionen bestehen können. Der trotz artikulierten Problembewusstseins gleichbleibend rege Gebrauch des Begriffs beweist indes seinen pragmatischen Nutzen, vielleicht seinen funktionalen Wert. Andererseits ist zu fragen, ob der im wissenschaftlichen Diskurs nahezu reflexartig reklamierte Vorbehalt gegen eine Gattung oder einen Romantyp ,,Minne- und Aventiureroman" nicht zum Lippenbekenntnis geworden ist, das die inhaltliche Auseinandersetzung mit tieferliegenden Problemen der Erforschung mittelalterlicher Romanliteratur ersetzt.
Der Aufsatz geht dieser Frage in mehreren Schritten nach: Er rekonstruiert zunächst die spezifischen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge, die in den 1960er bis 1980er Jahren zur Herausbildung des Begriffs führten, zeigt dabei vergessene Tendenzen und Corpusbestandteile auf und stellt anschließend die zur Geltung gebrachten systematischen Grundlagen der Corpusbildung zusammen. Im Blick auch auf die Gattungsgeschichte des antiken Liebes- und Abenteuerromans sowie auf Kategorisierungen, die die romanistische Mediävistik an einem verwandten Corpus französischer Romane vornimmt - bzw. unterlässt - werden abschließend der potentielle heuristische Gewinn sowie die beträchtlichen heuristischen Nachteile eines höchstens systematisch, nicht aber historisch begründbaren Gattungsbegriffs ,,Minne- und Aventiureroman" diskutiert. Als mögliche Alternative wird die Benennung historischer Teilkontinuitäten, etwa der des ,,Fürsten- und Herrschaftsromans" um 1300 (Herweg), aufgezeigt.
Site de l'éditeur
Création de la notice
12/11/2013 9:58
Dernière modification de la notice
19/11/2020 8:10
Données d'usage