Philosophie der Männlichkeit(en)
Détails
ID Serval
serval:BIB_A4CDCA80F0BE
Type
Partie de livre
Sous-type
Chapitre: chapitre ou section
Collection
Publications
Institution
Titre
Philosophie der Männlichkeit(en)
Titre du livre
Männlichkeitsforschung. Ein interdisziplinäres Handbuch
Editeur
Stefan Horlacher
Lieu d'édition
Stuttgart/Weimar: Metzler
ISBN
978-3-476-05196-7
Statut éditorial
Publié
Date de publication
2016
Peer-reviewed
Oui
Pages
154-168
Langue
allemand
Résumé
Gespenst Männlichkeit. Die verweigerte Selbstbesinnung der Philosophie
Es spukt in der Philosophie. Während die Soziologie Männlichkeit als Kategorie des Sozialen
grundsätzlich anerkennt, hält die offizielle Philosophie an ihren Scheuklappen fest wie an
Justitias Augenbinde – als wäre ihre ureigenste Identität in Gefahr. Entsprechende Fragen,
Hypothesen und Theorien sind wie Gespenster: Sie erscheinen hier und dort, hör- und
sichtbar, aber wirkungslos. Die wenigen, die mit ihnen Umgang pflegen, werden abseits
gestellt oder an die Sozial-, Kultur-, Literaturwissenschaft etc. überwiesen. Nur in Österreich
haben in den letzten Jahren die Feministinnen Aufnahme gefunden, wenn auch nur im
Gästezimmer (Wien: Herta Nagl-Docekal, Herlinde Pauer-Studer, Silvia Stoller; Graz:
Elisabeth List). Die akademische Philosophie ist weit von dem Anspruch entfernt, "das
gesamte Fach mit der Problematik der hierarchischen Geschlechterdifferenz zu konfrontieren"
(Nagl-Docekal 1999, 13), geschweige denn, Charakter und Wirkweisen von Männlichkeit
offenzulegen, obwohl es längst gesagt wurde: "Grad und Art der Geschlechtlichkeit eines
Menschen reicht bis in den letzten Gipfel seines Geistes hinauf." (Nietzsche, 1886/1980,
Aph.75). Doch es ist deutlich: Es gibt (noch) keine Philosophie der Männlichkeit im
akademischen Fach. Die vorliegende Übersicht trägt die spärlichen Elemente im üblichen
innerdisziplinären Koordinatennetz ein und skizziert, welche Art von Resultaten die
Philosophie liefern kann, und mit welchen Methoden.
Es spukt in der Philosophie. Während die Soziologie Männlichkeit als Kategorie des Sozialen
grundsätzlich anerkennt, hält die offizielle Philosophie an ihren Scheuklappen fest wie an
Justitias Augenbinde – als wäre ihre ureigenste Identität in Gefahr. Entsprechende Fragen,
Hypothesen und Theorien sind wie Gespenster: Sie erscheinen hier und dort, hör- und
sichtbar, aber wirkungslos. Die wenigen, die mit ihnen Umgang pflegen, werden abseits
gestellt oder an die Sozial-, Kultur-, Literaturwissenschaft etc. überwiesen. Nur in Österreich
haben in den letzten Jahren die Feministinnen Aufnahme gefunden, wenn auch nur im
Gästezimmer (Wien: Herta Nagl-Docekal, Herlinde Pauer-Studer, Silvia Stoller; Graz:
Elisabeth List). Die akademische Philosophie ist weit von dem Anspruch entfernt, "das
gesamte Fach mit der Problematik der hierarchischen Geschlechterdifferenz zu konfrontieren"
(Nagl-Docekal 1999, 13), geschweige denn, Charakter und Wirkweisen von Männlichkeit
offenzulegen, obwohl es längst gesagt wurde: "Grad und Art der Geschlechtlichkeit eines
Menschen reicht bis in den letzten Gipfel seines Geistes hinauf." (Nietzsche, 1886/1980,
Aph.75). Doch es ist deutlich: Es gibt (noch) keine Philosophie der Männlichkeit im
akademischen Fach. Die vorliegende Übersicht trägt die spärlichen Elemente im üblichen
innerdisziplinären Koordinatennetz ein und skizziert, welche Art von Resultaten die
Philosophie liefern kann, und mit welchen Methoden.
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Création de la notice
18/09/2018 11:51
Dernière modification de la notice
21/08/2019 5:16