Smart Home: Ein Ansatz für aktives und gesundes Altern? - Eine Studie zu Potenzial und Erwartungen
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Report: a report published by a school or other institution, usually numbered within a series.
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Publications
Institution
Title
Smart Home: Ein Ansatz für aktives und gesundes Altern? - Eine Studie zu Potenzial und Erwartungen
Institution details
ZHAW, Swica, terzStiftung, UNIL
Issued date
03/2023
Language
german
Abstract
Heute ist es möglich, den gesamten Haushalt digital zu vernetzen. Die Optionen sind vielfältig und reichen von Roboterstaubsaugern über intelligente Lampen zu Heizungen und Jalousien, die automatisch auf Wetter, Temperatur und Tageszeit reagieren. Im Notfall alarmieren Sensoren sogar die Rettungskräfte. Intelligente Geräte sind keine neue Erfindung, die fortschreitende Vernetzung sowie Innovationen in der Sensortechnologie haben aber die Anwendungsfelder stark erweitert und die Grundlage für intelligentes Wohnen geschaffen.
Mehrere Aspekte laden dazu ein, den Nutzen von einem intelligenten Zuhause oder "Smart Home" aus der Sicht älterer Menschen zu untersuchen. Gegenwärtig sind rund 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer über 60 Jahre alt. Alltag im Alter heisst vielfach "Wohnalltag", wobei das Wohnen gleichzeitig Bedingung für und Ausdruck von Lebensqualität ist. Die selbstbestimmte Lebensführung und das Wohnen (Bleiben) in den vertrauten vier Wänden und der bekannten Umgebung geniessen eine sehr hohe Priorität. Dazu ist in dieser Altersgruppe eine stei- gende Digitalaffinität und Offenheit für Innovationen zu beobachten. Trotzdem findet die Smart-Home-Technologie aber noch relativ wenig Anwendung in der Schweiz.
Die vorliegende Studie untersucht den Nutzen, den Personen ab 60 Jahren in einem Smart Home sehen. Der Fokus richtet sich auf die Anwendungsgebiete Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Energie. Dafür sind 798 Personen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren in der deutschen und französischen Schweiz befragt worden. Die Fragen wurden auf Basis von internationaler Fachliteratur und Interviews entwickelt. Während die bisherige Forschung den Nutzen von Smart Home als Unterstützung im Krankheits- und Pflegefall untersuchte, wird hier der Fokus auf das Potenzial der Gesundheitsförderung gelegt. Dabei liegt die Orientierung beim von der Weltgesundheitsorganisation geprägten Ansatz des aktiven und gesunden Alterns ("active and healthy ageing").
Die vorliegende Studie bestätigt das vermutete Potenzial von Smart Home für die Gesundheitsförderung im Alter und zeigt die Erwartungen zukünftiger Nutzergruppen auf. Der Begriff Smart Home ist positiv geprägt. Der Nutzen wird insbesondere in der Steigerung der Kontrolle, Sicherheit und Bequemlichkeit gesehen. Die Resultate lassen darauf schliessen, dass die Erhöhung der Kontrolle über Wohnungs- und auch Bewohnungsdaten ein Wegbereiter für gesundheitsfördernde Nutzungsbereiche sein könnte. Je nach Ausgestaltung können Smart-Home-Systeme Trainingsfortschritt und Leistung aufzeigen, Feedback geben und motivieren. Weitergehende Anwendungen umfassen das Monitoring von individuellen, gesundheitsrelevanten Daten wie beispielsweise die Erfassung von Vitaldaten und den virtuellen Austausch mit Fachpersonen oder auch Freunden und Familie. Smart Home kann in vielfältiger Weise zur selbstbestimmten Regulierung und Optimierung der physischen sowie kognitiven Aktivität beitragen.
Die Befragung zeigt, dass das Interesse an Smart Home mit der Technologie-Affinität sowie mit sozialer und phy- sischer Aktivität steigt. Interessierte Personen wollen Smart Home ausprobieren, weil sie es als sicher und "echt" nützlich einstufen und es darüber hinaus auch Spass macht. Im Geschlechtervergleich zeigen Männer mehr Interesse an der Technologie, während Frauen das Thema Prävention anspricht. Für eine Nutzungsabsicht ausschlaggebend sind auch soziale und hedonische Faktoren: Ein Smart Home soll Freude bereiten, unterhalten, die Neugier wecken und auch das soziale Umfeld begeistern. Eine aus Präventionssicht wichtige Beobachtung ist, dass Personen, die sich einmal wöchentlich physisch betätigen, bereits ein erhöhtes Interesse an Smart Home zeigen. Das Interesse an Smart Home hängt interessanterweise weniger mit dem Alter als vielmehr mit einem aktiven Lebensstil zusammen. Das vernetzte, intelligente Zuhause löst aber auch Bedenken und Ängste aus. Diese betreffen haupt- sächlich die Kosten und Datensicherheit. Unter Kosten werden nicht nur Anschaffungs-, sondern auch Wechselkosten und Unterhaltsaufwände subsumiert.
Die Voraussetzungen, dass Smart Home ein aktives und gesundes Altern unterstützen kann, sind gegeben. Dabei sind die Grenzen zwischen den Anwendungsgebieten Sicherheit, Komfort, Gesundheit und Energie sowie On- und Offline-Dienstleistungen fliessend. Insbesondere die Integration digitaler Angebote und physischer Dienstleistungen ist zukunftsweisend. Erleichterung, Unterstützung und Innovationen werden geschätzt. Smart Home ist nicht die Lösung für alles. Es bietet aber vielfältige, neue Möglichkeiten, mit denen die Nutzerinnen und Nutzer spezifische Bedürfnisse im aktiven und gesunden Altern adressieren können.
Mehrere Aspekte laden dazu ein, den Nutzen von einem intelligenten Zuhause oder "Smart Home" aus der Sicht älterer Menschen zu untersuchen. Gegenwärtig sind rund 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer über 60 Jahre alt. Alltag im Alter heisst vielfach "Wohnalltag", wobei das Wohnen gleichzeitig Bedingung für und Ausdruck von Lebensqualität ist. Die selbstbestimmte Lebensführung und das Wohnen (Bleiben) in den vertrauten vier Wänden und der bekannten Umgebung geniessen eine sehr hohe Priorität. Dazu ist in dieser Altersgruppe eine stei- gende Digitalaffinität und Offenheit für Innovationen zu beobachten. Trotzdem findet die Smart-Home-Technologie aber noch relativ wenig Anwendung in der Schweiz.
Die vorliegende Studie untersucht den Nutzen, den Personen ab 60 Jahren in einem Smart Home sehen. Der Fokus richtet sich auf die Anwendungsgebiete Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Energie. Dafür sind 798 Personen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren in der deutschen und französischen Schweiz befragt worden. Die Fragen wurden auf Basis von internationaler Fachliteratur und Interviews entwickelt. Während die bisherige Forschung den Nutzen von Smart Home als Unterstützung im Krankheits- und Pflegefall untersuchte, wird hier der Fokus auf das Potenzial der Gesundheitsförderung gelegt. Dabei liegt die Orientierung beim von der Weltgesundheitsorganisation geprägten Ansatz des aktiven und gesunden Alterns ("active and healthy ageing").
Die vorliegende Studie bestätigt das vermutete Potenzial von Smart Home für die Gesundheitsförderung im Alter und zeigt die Erwartungen zukünftiger Nutzergruppen auf. Der Begriff Smart Home ist positiv geprägt. Der Nutzen wird insbesondere in der Steigerung der Kontrolle, Sicherheit und Bequemlichkeit gesehen. Die Resultate lassen darauf schliessen, dass die Erhöhung der Kontrolle über Wohnungs- und auch Bewohnungsdaten ein Wegbereiter für gesundheitsfördernde Nutzungsbereiche sein könnte. Je nach Ausgestaltung können Smart-Home-Systeme Trainingsfortschritt und Leistung aufzeigen, Feedback geben und motivieren. Weitergehende Anwendungen umfassen das Monitoring von individuellen, gesundheitsrelevanten Daten wie beispielsweise die Erfassung von Vitaldaten und den virtuellen Austausch mit Fachpersonen oder auch Freunden und Familie. Smart Home kann in vielfältiger Weise zur selbstbestimmten Regulierung und Optimierung der physischen sowie kognitiven Aktivität beitragen.
Die Befragung zeigt, dass das Interesse an Smart Home mit der Technologie-Affinität sowie mit sozialer und phy- sischer Aktivität steigt. Interessierte Personen wollen Smart Home ausprobieren, weil sie es als sicher und "echt" nützlich einstufen und es darüber hinaus auch Spass macht. Im Geschlechtervergleich zeigen Männer mehr Interesse an der Technologie, während Frauen das Thema Prävention anspricht. Für eine Nutzungsabsicht ausschlaggebend sind auch soziale und hedonische Faktoren: Ein Smart Home soll Freude bereiten, unterhalten, die Neugier wecken und auch das soziale Umfeld begeistern. Eine aus Präventionssicht wichtige Beobachtung ist, dass Personen, die sich einmal wöchentlich physisch betätigen, bereits ein erhöhtes Interesse an Smart Home zeigen. Das Interesse an Smart Home hängt interessanterweise weniger mit dem Alter als vielmehr mit einem aktiven Lebensstil zusammen. Das vernetzte, intelligente Zuhause löst aber auch Bedenken und Ängste aus. Diese betreffen haupt- sächlich die Kosten und Datensicherheit. Unter Kosten werden nicht nur Anschaffungs-, sondern auch Wechselkosten und Unterhaltsaufwände subsumiert.
Die Voraussetzungen, dass Smart Home ein aktives und gesundes Altern unterstützen kann, sind gegeben. Dabei sind die Grenzen zwischen den Anwendungsgebieten Sicherheit, Komfort, Gesundheit und Energie sowie On- und Offline-Dienstleistungen fliessend. Insbesondere die Integration digitaler Angebote und physischer Dienstleistungen ist zukunftsweisend. Erleichterung, Unterstützung und Innovationen werden geschätzt. Smart Home ist nicht die Lösung für alles. Es bietet aber vielfältige, neue Möglichkeiten, mit denen die Nutzerinnen und Nutzer spezifische Bedürfnisse im aktiven und gesunden Altern adressieren können.
Open Access
Yes
Create date
07/03/2023 15:29
Last modification date
25/03/2023 6:46