Das implizite Buch. Zu einem überlesenen Faktor vormoderner Narrativität. Am Beispiel von Wolframs "Parzival", Wittenwilers "Ring" und Prosaromanen Wickrams

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Type
A part of a book
Collection
Publications
Institution
Title
Das implizite Buch. Zu einem überlesenen Faktor vormoderner Narrativität. Am Beispiel von Wolframs "Parzival", Wittenwilers "Ring" und Prosaromanen Wickrams
Title of the book
Finden - Gestalten - Vermitteln. Schreibprozesse und ihre Brechungen in der mittel­alterlichen Überlieferung. Freiburger Colloquium 2010
Author(s)
Putzo C.
Publisher
Erich Schmidt Verlag
Address of publication
Berlin
ISBN
9783503137350
Publication state
Published
Issued date
2012
Editor
Lutz E.C., Köbele S., Ridder K.
Volume
22
Series
Wolfram-Studien
Pages
279-330
Language
german
Notes
"Zum zweiundzweizigsten Kolloquium der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft kamen vom 22. bis 25. September 2010 ... in Freiburg in der Schweiz..."
Abstract
Der Aufsatz untersucht die Faktur vormoderner Literatur als Resultat einer ihr grundlegend eingeschriebenen, aber nurmehr implizit präsenten Struktur: der visuellen Vorstellung eines Autors davon, wie sein (linearer) Text auf der (zweidimensionalen) Fläche der Buchseite und im (dreidimensionalen) Raum des Buchs präsentiert und rezipiert werden wird. Mit der These, dass diese - bewusste oder unbewusste - Vorstellung direkten Einfluss auf die Gestaltung des zumeist fern von seinem gedachten Buch überlieferten Textes, mithin auf seine Struktur, hat, soll ein bisher unbeachteter Aspekt seiner Historizität geltend gemacht und als Faktor historischer Interpretation ins Gespräch gebracht werden. Als Stellvertreter des ,,gedachten Buchs", das als mentales Bild empirisch unerreichbar bleibt, werden prototypische Erscheinungsformen von Buchseiten und Büchern angeführt, die in Abhängigkeit von Faktoren wie Entstehungszeitpunkt und ‑kontext, Gattung und Sprache zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert in der Regel präzise zu beschreiben sind.
Für den Sonderfall narrativer Literatur, der der Aufsatz im engeren Sinne gilt, erweist sich die Analogie zweier Doppelstrukturen als interpretatorisches Schlüsselelement: die der sich im Handlungsverlauf sukzessive entfaltenden und doch abgeschlossenen erzählten Welt und die der linearen (seitenkontinuierlichen) und der dimensionalen (im diskontinuierlichen Zugriff realisierbaren) Ordnung des Mediums Buch. An drei Fallbeispielen in historischen Querschnitten wird demonstriert, wie das Wissen um diese zweifache Doppelstruktur und ihre Analogie die Faktur eines Erzähltextes unter unterschiedlichen medialen Rahmenbedingungen beeinflusst.
Create date
12/11/2013 10:06
Last modification date
24/11/2020 8:08
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